Trotz erheblicher Corona bedingter Einschnitte in das gesellschaftliche, wirtschaftliche und private Leben ist das Glücksniveau in Deutschland relativ moderat zurückgegangen. Der 10. Deutsche Post Glücksatlas belegt, dass die Lebenszufriedenheit der Bevölkerung im Krisenjahr 2020 auf einer Skala von 0 bis 10 aktuell bei 6,74 Punkten liegt und somit rund 6 Prozent unter dem Allzeithoch aus dem Vorjahr. 2019 wies der Glücksatlas noch ein Rekordhoch von 7,14 Punkten aus.
Zudem hat sich die Lebenszufriedenheit in Ost und West auf dasselbe Niveau angeglichen. Ein großer Teil der Bevölkerung glaubt, dass er in 2021 wieder genauso zufrieden sein wird wie vor der Pandemie. 80 Prozent der Befragten waren froh während der Corona Krise in einem Land wie Deutschland zu leben. „Es ist erfreulich, dass die Deutschen trotz Corona optimistisch in die Zukunft schauen“, sagt Thomas Ogilvie, Arbeitsdirektor und Vorstand Personal Deutsche Post DHL Group.
Die Pandemie und der verhängte Lockdown in der ersten Jahreshälfte haben sich auf Ost- und West-Deutschland unterschiedlich stark ausgewirkt. In Westdeutschland fällt das Zufriedenheitsniveau insgesamt etwas stärker ab, nämlich um 0,42 auf 6,75 Punkte gegenüber 0,3 auf 6,7 Punkte in ostdeutschen Bundesländern. Damit löst sich der Glücksabstand zwischen Ost und West nahezu auf (0,05 Punkte). 2019 betrug dieser noch 0,17 Punkte. Zudem zeigen die Daten, dass Folgen wie Kurzarbeit oder schwierige Bedingungen im Homeoffice bei 32,2 Prozent der Befragten dazu führen, dass sich ihre Arbeitszufriedenheit in dieser Zeit eher verringert hat. Bei Frauen ist der Effekt deutlicher ausgeprägt als bei Männern.
Der Deutsche Post Glückatlas gibt allerdings nicht nur Auskunft über das durchschnittliche
Zufriedenheitsniveau in Deutschland generell, sondern auch über die Entwicklung einzelner Regionen und in diesem Jahr zum Sonderthema „Nachhaltiger Konsum“.
Glücksranking der Regionen
Wie in den vergangenen Jahren leben die glücklichsten Deutschen im Norden. Platz 1 teilen sich Schleswig-Holstein und Hamburg (6,92 Punkte). Platz drei geht an Baden-Württemberg (6,88 Punkte), gefolgt von NRW mit 6,83 Punkten. Bayern (6,81) erreicht den fünften Platz. Mit Sachsen-Anhalt (6,80) auf Platz sechs schafft es erstmals ein ostdeutsches Bundesland vor eine westdeutsche Region.
Auf den hinteren Rangplätzen finden sich gleichermaßen ost- und westdeutsche Bundesländer. Hessen landet auf Platz 12 mit 6,63 Punkten, gefolgt von Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Thüringen verliert als einziges ostdeutsches Bundesland und landet bei 6,5 Punkten.
Klimawandel bleibt trotz COVID-19 die Hauptsorge
Die Corona-Pandemie beherrscht zwar weiterhin die Schlagzeilen, sie hat aber das Thema
„Nachhaltigkeit“ nicht verdrängt. So machen sich 65 Prozent der Deutschen langfristig mehr Sorgen um den Klimawandel als um die Bekämpfung des Corona-Virus. In seinem diesjährigen Sonderteil fragt der Deutsche Post Glücksatlas, wie relevant ökologische Verantwortung und nachhaltiger Konsum für die Bevölkerung sind. Ergebnis: Klimawandel bleibt trotz COVID-19 eine der Hauptsorgen der Deutschen. Dies zeigt die Wichtigkeit von nachhaltigem Handeln auf. Die Daten zeigen zudem, dass nachhaltiger Konsum beim Großteil der Deutschen die Lebenszufriedenheit fördert. 70 Prozent der Befragten geben an, dass es ihnen ein gutes Gefühl gibt, ein Produkt zu kaufen, das nachhaltig hergestellt wurde. Unterteilt man die Befragten basierend auf ihrem Grad an nachhaltigem Konsumverhalten in drei Gruppen, dann zeigt sich: Die „konsequent Nachhaltigen“ sind zu 48 Prozent sehr zufrieden mit ihrem Leben. Bei den „moderat Nachhaltigen“ sind es 41 Prozent. Dagegen bezeichnen sich von den „Sorglosen“ nur 29 Prozent als sehr zufrieden mit ihrem Leben.
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